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25. Januar 2019

Siem Reap/Kambodscha: 2. Tag

Wir haben uns heute einen großen Motorroller geliehen und sind zum Kampong (Dorf) Phluk gefahren. Das Dorf besteht aus einer Vielzahl von Häusern und Hütten, die auf bis zu 5 Meter hohen Stelzen errichtet wurden. Es liegt am Tonle Sap, dem größten See Südostasiens. Während der Regenzeit stehen die Häuser im Wasser. Die Fahrt dahin war bereits ein Abenteuer für sich. Nach 3 Monaten Linksverkehr war nun wieder Rechtsverkehr angesagt. Die Dichte an Rollern, Tuk Tuks und anderen Fahrzeugen war noch höher als in Thailand. Außerdem interessiert sich hier niemand für Verkehrsregeln. Alles nach dem Motto: "Wer bremst verliert!". Man muss einfach im Verkehr mitschwimmen und ständig alle Seiten im Auge behalten; nicht selten kommen einem auch Geisterfahrer entgegen. Gut, dass wir uns seit 3 Monaten langsam an den verrückten Verkehr gewöhnt haben.
Die letzten Kilometer zum Dorf gibt es nur noch eine rote Sandpiste umgeben von unendlichen Reisfeldern bzw. völlig eingestaubten Büschen. Der Reis wird auf großen Planen mitten auf der Straße getrocknet. An der Strecke muss man als Besucher 5 US-Dollar pro Person bezahlen, um weiterfahren zu dürfen oder eine Bootsfahrt für 20 US-Dollar pro Person kaufen. Da wir vorab im Internet gelesen haben, dass sich die Bootsfahrt nicht lohnt, da man nichts sieht, haben wir 10 US-Dollar bezahlt und durften weiterfahren. Wohin dieses Geld fließt, wissen wir nicht. Im Dorf angekommen merkt man sofort, dass man in einer anderen Welt ist. Weit weg vom Touristenort Siem Reap leben dort die Menschen in Armut. Wir haben viele Einwohner gesehen, von denen kein einziger ein Handy in der Hand hatte. Sobald man anhält, wird man von bettelnden Kindern mit "one Dollar" angesprochen. Wir hatten aber trotzdem nicht das Gefühl, dass die Menschen unglücklich sind. Diese Tour war ein emotionales Erlebnis, das einen wirklich zu erden vermag. Am Ende vom Dorf sind wir mit einem kleinen Boot auf einem Wasserkanal an Mangroven vorbei zum See Tonle Sap gefahren; unseren Roller hat zwischenzeitlich eine Bewohnerin für 2.000 Riel (44 Cent) bewacht. Das Wasser des Sees ist braun; Sichttiefe gleich null. Trotzdem gehört der See zu den fischreichsten Binnengewässern der Erde. Entsprechend sieht man überall fischende Menschen. Vermutlich sind Fisch und Reis auch Hauptnahrungsmittel und Einnahmequelle der Dorfbewohner.


Rollerparkplatz am Markt
kleines ...
... aber feines Hotel

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